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Reisebericht 154..........Fotoalbum am Ende des Berichts

Veröffentlicht am 10.08.2015

Ecuador   über  Guayaquil zur Laguna Colta,  zum gewaltigen Chimborazo bis zur Ruta de las Cascadas

 

02.08.2015

Unser Insel-Ausflug zur Isla de la Plata war so schön … der Abschnitt Küste hat sich für uns mehr als gelohnt. Wir bummeln noch weiter südlich bis Santa Elena … ab hier verlassen wir endgültig wieder den Pacific … fahren durch unbewachsene, trockene Wüstenlandschaft.

 

 

In dem Naturpark Cerro Blanco (19 km vor Guayaquil) verbringen wir unsere nächste Nacht. Der Park bietet herrliche Naturpfade, ein Ranger begrüßt uns in englisch … bietet uns für den kommenden Tag eine geführte Tierbeobachtung an. Der nächste Tag ist ein Sonntag … für uns ein guter Tag, um die größte Stadt Ecuadors Guayaquil bequem und ohne LKW-Verkehr zu umfahren. Schweren Herzens verzichten wir auf die Wanderung und fahren auf der guten, vierspurigen Carretera um die 2,5 Mill. Einwohner große Stadt stressfrei drumherum. Fast wie auf einer Halbinsel ist die moderne City von Flußdeltas umgeben.

 

 

Kurvenreich geht es auf der E487(60) weiter … die Gegend wird feucht und subtropisch. Hier befinden sich die größten Bananen-Plantagen Ecuadors … viele Obst- und Gemüsestände an der Straße bieten ihre Ware zu günstigen Preisen an.

 

 

Ab El-Triunfo geht es wieder hinauf in die Anden … Tendenz steigend, bis 3.900m. Viele Privatfahrzeuge und Reisebusse sind heute, am Sonntag, unterwegs … zum Glück keine kurvenschnippelnde LKW´s. An der Laguna de Colta (kurz vor Cajabamba) finden wir einen guten Stellplatz. Wir können auf dem Grundstück der Fundacion Yachichic, gestiftet und gegründet von Deutschen Geldern, übernachten. Ursprünglich sollte hier die indigene Bevölkerung mit Rat und Tat unterstützt werden. Was genau noch hier passiert ist schwer zu sagen. Leerstehende Gebäude, ohne jegliche Funktion, sind für uns sinnlos investierte Gelder. Hier müssen Menschen den Menschen helfen.

 

 

Spontan helfe ich einer alten Frau … sie paddelt mit einer dünnen Baumstange ihr primitives Bambusfloss über die Lagune. Vollbeladen mit schweren Schilfbündeln, die sie auf dem See mit einem Messer geschnitten und gebündelt hat, ohne dabei ins Wasser zu fallen, kommt sie ans Ufer. Zuerst ist sie misstrauisch, als ich Ihr meine Hilfe anbiete … dann nimmt sie diese dankend an. Die Bunde sind schwer … schätzungsweise 30kg pro Paket.

 

 

Wir stehen drei Tage … beobachten das Leben der indigenen Bergbauern. Die Hirseernte ist sehr mühselig … die Frauen schneiden und bündeln die dicken Halme bei Hand. Dann müssen sie wie Packesel die schweren Ballen kilometerweit zu ihren Häusern schleppen. Das Ganze nicht nur einmal am Tag. Oft haben sie noch ihr Baby in Tüchern um den Laib gewickelt … diese Menschen hier sind sehr, sehr arm.

 

 

Die getrockneten Halme werden ausgeschlagen … noch immer können die kleinen Körner nicht in den Kochtopf. Im Wind wird schüsselweise die Spreu von der Hirse getrennt.

 

 

Am nächsten Tag kaufen wir ein Pfund Hirse im Laden … 0,69 US$. Wir werden uns ein gutes Rezept aussuchen und mit jedem Löffel an die Frauen denken.

Wir reisen weiter. Da wir den Chimborazo, den höchsten Berg Ecuadors noch immer nicht richtig gesehen haben … fahren wir zum Parque Nacional. Der Eintritt zum Park ist wiedermal kostenlos … dafür fegt uns ein stürmischer, kalter Wind um die Ohren. Vom Parkplatz fahren wir auf einer Wellblech-Gravelroad hinauf zum Refugio-Carrel . Noch hängen die Wolken tief … der 6.310 m hohe interaktive Vulkan ist nur zu erahnen. Zu dem eisigen Wind kommt jetzt auch noch Regen auf. Keine 10 Minuten später ist der Himmel klar … wir erleben eine tolle Aussicht über die Strecke und Landschaft, die wir bereits hinter uns haben.

 

 

Immer mehr Vicunas (das sind die kleinsten Kamele und bieten die feinste Wolle) sind in an den Berghängen zu sehen.

 

Auf 4.835 Metern Höhe parken wir unseren Pummel. Inzwischen zeigt sich die Schnee- und Eiskuppe des Chimborazo fast frei … für uns ist es ein fantastisches Erlebnis.

 

 

Langsam gehen wir die letzten Meter zum Refugio. Die Luft ist dünn … wiedermal fällt das Atmen sehr schwer. Wir bleiben ca. eine Stunde oben. Immer wieder verändert sich die Sicht und das Wetter … für uns ein Grund, nicht hier oben im Parque Nacional zu übernachten. 9 km wieder zurück besuchen wir in einem winzigen Dorf das Hostel Condor Huasi (Tipp von Stefan im I-Overlander). Hier stehen wir mit Blick auf den vor uns liegenden Chimborazo … angestrahlt von der untergehenden und aufgehenden Sonne.

 

 

 

Noch immer spielen wir mit den Gedanken, die Ausläufer des Amazonas zu besuchen. Wir brechen auf … die Ruta de las Cascada über Banjo ist unser Ziel.

Bei klarem Sonnenschein und herrlicher Sicht umrunden wir nochmals den Chimborazo von seiner westlichen und nördlichen Seite. Vom Erdmittelpunkt aus gemessen ist dieser Berg übrigens der höchste Berg der Welt … höher als der Mount Everest. (Nachzulesen in Wikipedia). Wahrscheinlich ist deshalb dieser Gigant für uns so sehr …. fotogen.

 

 

Am Nachmittag erreichen wir Banos/Ulba … hoch oben in den Bergen haben sich Regine und Dietrich aus Bremen vor vielen Jahren niedergelassen. Bei 27 Prozent Steigung schnaufen wir auf der einspurigen Strecke zu deren wunderschönen Finca Chamanapamba. Das Haus ist nicht von der Stange, nicht ein Fenster ist gleich …. so viele Ideen und Details sind erst Stück für Stück beim Bauen gekommen. Wir können uns kaum sattsehen … an diesem aus Naturmaterialien gebauten Schmuckstück.

 

 

Wir lassen uns in Regine`s Cafe verwöhnen … Pfannkuchen mit Eis am Nachmittag, Schweinefleisch mit Röstkartoffeln am Abend. Das ganze zu einem angenehmen Preis und einer sehr ruhigen Stellplatzmöglichkeit.

Der nächste Tag wird zu einer Überraschung … weiter an der Ruta de las Cascadas treffen wir Christa und Peter auf dem Pequeno-Paraiso-Stellplatz. Claro … hier bleiben wir erstmal ein paar Tage, klappern gemeinsam die Gegend ab. 10.08.2015

 

 

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